Ich stecke fest – wie du wieder aus Schreibblockaden herausfindest

Hilfe!! Ich stecke fest!! Wie oft würde ich das gerne in die Welt hinausschreien? Wie ähnlich fühlt es sich gerade an, wenn ich einen Blogbeitrag verfasse? 
Ja, ich bin wieder in den Genuss von Schreibblockaden gekommen. Das Manuskript ist zwar fertig und Blockaden habe ich in der letzten Schreibphase sehr gut unter Kontrolle halten können, aber Blogbeiträge zu verfassen ist für mich etwas ganz Neues und deshalb haben diese kleinen Schreibhürden mir wohl wieder einen Besuch abgestattet. Yeah….

Zum Glück habe ich aus den letzten Monaten mit meinem Manuskript gelernt, wie ich am besten die Leere in meinem Kopf überwinde. Daran möchte dich teilhaben lassen! 

1. Was ist das Problem?

Das Hauptproblem ist meist Angst! Das habe ich in der Vergangenheit nicht nur bei vielen anderen Autoren gelesen, sondern am eigenen Leib erfahren.

Gedanken spuken im Kopf:
Was denken andere? Finden sie gut, was ich mache? Kann ich das überhaupt? Wird sich jemand für mich interessieren? Schaffe ich es denn meine Geschichte zu beenden?  

Ich sagte mir selbst: Nur weil du es unbedingt machen möchtest, heißt es nicht, dass andere Interesse dafür aufbringen.

STOPP!!

Das war schon immer und ist auch immer noch der falsche Weg.

Es kann dir egal sein, was andere denken. Du schreibst ja, weil du es liebst. Weil es dein Herz schneller schlagen lässt und ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert. Nicht für andere! Es ist uncool Dinge nur für andere zu tun.. glaub mir, irgendjemand wird sich für dich interessieren. 

Und ja du wirst deine Geschichte beenden. Und nochmal ja, sie wird anfangs nicht deinen Vorstellungen entsprechen, aber das ist auch völlig normal so.

Beschäftige dich mit deiner Angst

Die folgende Übung kann man auf alle Bereiche des Lebens ausdehnen. Nimm dir eine Viertel- bis Halbestunde Zeit und setze dich mit deiner Angst auseinander. Tauche tief in sie ein, führe einen Dialog mit ihr und mache dir bewusst, dass sie unbegründet in deinem Leben ist. Da kommen wir zwar zu dem Punkt „die Angst vor der Angst selbst“, aber du wirst sehen, dass dir die Auseinandersetzung guttun wird.

Frage dich:

  • Warum ist die Angst da?
  • Wie kann ich mir selbst bewusst machen, dass sie unbegründet ist?
  • Sieh deine Angst als Chance etwas zu verändern!

Anfangs ist es womöglich unangenehm deiner Angst so nahe zu sein, aber später wirst du dich besser fühlen. Am besten schreibst du deine Ängste sogar auf Papier. So kannst du sie einfacher gehen lassen – was mich zum nächsten Punkt bringt!

2. Gedanken notieren

Wenn deine Gedanken komplett verrückt spielen und dich davon abhalten weiterzuschreiben, dann nimm dir einen Zettel – ja ein richtiges Stück Papier – und einen Stift und schreibe all deine Gedankenfetzen nieder. 

Ich mache diese Übung oft morgens ohne einen speziellen Anlass. Der erste Satz ist meist vollkommen banal, aber glaub mir, schnell stehen Sätze auf dem Blatt, die dich unbewusst terrorisiert haben. Dein Kopf wird um vieles leichter sein!

3. Teile deine Schreibblockaden

Suche dir Gleichgesinnte!

Jeder Schreiberling steckt irgendwann in einer Blockade, also teile dein Problem mit anderen. Heutzutage ist es ohnehin leicht sich über Soziale Netzwerke auszutauschen. 

Wenn du siehst, dass du mit deinen Schreibhürden nicht alleine bist, schaut die Welt schon wieder rosiger aus.

4. Nichts ist von Anfang an perfekt

Lege deinen Perfektionismus ab. Schreibe einfach und denke nicht minutenlang darüber nach welches Wort oder welcher Satz womöglich besser klingen würde. Dafür ist am Ende noch genug Zeit – du musst sowieso überarbeiten.

Wenn dir eine Stelle überhaupt nicht gefällt, markiere sie zum Beispiel mit XXX – das machen viele Autoren – und konzentriere dich dann wieder auf den Rest.

5. Andere Geschichten

Jedem, der gerne in die Tasten haut und unter seinen Fingern Welten entstehen lässt, passiert es wohl eines Tages. 

Eine andere Geschichte, die ´mal geschrieben werden will, lässt dich plötzlich nicht mehr los oder man hat schon die Idee für den nächsten Blogbeitrag. Das, was dich jetzt eigentlich beschäftigen sollte, steht nicht mehr im Vordergrund. 

Hab´ immer einen Zettel parat oder deine Notiz-App, auf dem/in der du dir Notizen für das andere Projekt machen kannst. Dann weißt du, dass deine Gedanken nicht wieder verloren gehen.

Sollte dich eine Idee so stark fesseln, dass du gar nicht mehr arbeiten kannst, nimm dir ein paar Stunden Zeit und notiere alles, das in deinem Kopf schwirrt.

So nun gibt es noch ein paar andere kreative Wege, wie du deine Blockade lösen kannst:

6. Lesen

Nimm ein Buch zur Hand, das dir gefällt. Dann lies einfach ´mal.

Erstens, kannst du gut abschalten, da du als Autor wahrscheinlich selber gerne lesen wirst.

Zweitens, bringt dich die Kreativität in den Geschichten auf neue Ideen. Ein Wort, ein Satz, ein Charakter kann zu einer zündenden Idee führen, auf die du gewartet hast.

7. Charaktere nutzen

Charaktere verleihen deiner Geschichte Leben. Sie sind oft eigensinnig und handeln auch so. Genau das, kann zum Vorteil für dich werden.

Wie würde deine Szene/deine Geschichte aus der Perspektive einer anderen Person aussehen?

Eine Figure darf ihren Eigensinn unter Beweis stellen. Schreibe den Abschnitt, in dem du feststeckst, so, wie ihn dieser Charakter erleben würde. Am coolsten wäre es, wenn die Figur ganz gegensätzlich zum Protagonisten handelt. Aber nimm dir den Charakter raus, der dich in diesem Moment am meisten interessiert, und erzähle aus seiner Perspektive.

Picke eine Figur heraus und schreibe einen kleinen Auszug über ihr Leben.

Schreibe über ihren nächsten Urlaub. Wo wird der stattfinden und was wird sie dort erleben? Strand- oder Abenteuerurlaub? Süße Jungs am Meer oder eher mit einem Gewehr am Rücken durch den Dschungel?

Beschreibe den Tagesablauf. Was tut sie vom Klingeln des Weckers in der Früh bis zum Zähneputzen am Abend? Oder klingelt der Wecker etwa sogar nachts? 

Möglicherweise findest du einen deiner Charaktere so faszinierend, dass du ein Gedicht oder Vergleichbares für ihn schreibst.

Deine Kreativität soll einfach wieder in Fluss geraten.

Eine Sache, die bei mir sehr gut gegen Blockaden wirkt, ist abschalten. Den Off-Button drücken, Abstand zu deiner Geschichte und ihren Figuren gewinnen!

Dabei können, die unteren Punkte helfen:

8. Bewegung und Luft

Reiß´ die Fenster auf, schließe die Augen und atme die wunderbare Luft ein! Fühle wie sich deine Lunge mit frischer Luft füllt und versuche, einfach an nichts zu denken.

Oder betrachte das Treiben draußen. Ich persönlich liebe es zwischendurch aufzustehen, aus dem Fenster zu blicken und an nichts zu denken. Vor allem wenn es regnet oder schneit und die kalte Luft dich packt. Aber ich bin auch nicht ganz normal – denn ich tanze im Regen, wenn alle anderen ins Haus flüchten. 

Am besten ist es, wenn du deine Arbeit speicherst, die Schuhe anziehst und nach draußen gehst. Dich dehnst, bewegst und deinen Kreislauf in Schwung bringst.

Laufen ist ein tolles Mittel gegen Blockaden. Du rauschst über die Straßen und Felder, der Wind streicht über dein Gesicht, dein Kreislauf beginnt richtig zu arbeiten und das am besten noch bei Regen. 

Okay, Spaß beiseite. Die meisten sind nicht solche Freaks wie ich, aber es gibt doch genug freie Regentage an denen man im Freien Sport machen kann. Da bleibt keine Sekunde, um an das Manuskript zu denken!

9. Meditation

Jetzt kommt die auch noch mit diesem Meditations-Wahn. 

Ja genau! 

Weil das wirklich eine tolle Möglichkeit ist, die eigenen Gedanken zu ordnen. Und das sagt jemand, der früher emotional wirklich alles andere als ausgeglichen war. 

Wenn du meditierst, schenkst du dir selbst Zeit und das, ist gerade bei einer Schreibblockade wichtig. 

Setzte dich bequem hin, schließe die Augen und atme ruhig zur Einstimmung. 

Die nächsten Schritte in Slow Motion lesen

Dann einmal durch die Nase einatmen und ausatmen. Dasselbe einmal durch den Mund. Danach mit der Nase einatmen, durch den Mund  ausatmen, gleich wieder mit dem Mund einatmen und mit der Nase am Schluss ausatmen. 

Diese Mediation ist dafür da, die Gedanken zu ordnen und es hilft wirklich! Du musst dir dafür nur ein paar Minuten Zeit nehmen und durch die Konzentration auf die Atmung wird dir auch nicht langweilig.

10. Drei weitere Tipps gegen Schreibblockaden

Die mir schon oft geholfen haben.

  1. Nimm eine warme Dusche. Spüre wie das Wasser sanft über deinen Körper gleitet und dich einhüllt. Dies ist dein kleiner Wellnessmoment, in dem du abschalten kannst.
  2. Mach dir einen warmen Tee oder Kaffee. Setz dich ruhig hin und lass deine Gedanken ein paar Minuten baumeln. Vielleicht brauchst du gerade einfach nur eine Pause.
  3. Schreib einfach los! Du musst nicht immer genau wissen, wie deine nächste Szene aussehen soll. Manchmal hat man nur eine vage Idee und im Schreiben ergibt sich der Rest.

Schreibblockaden vorbeugen

Es gibt 3 Mittelchen, die ich als Autorenarzt verschreiben würde.

Routine

Wie wichtig Routine ist, habe ich schon erwähnt, als ich darüber geschrieben habe, warum es so wichtig ist, dass du bewusst Zeit zum Schreiben reservierst.

Durch regelmäßiges Schreiben beugst du eben Schreibblockaden vor. Ich würde sagen, du bleibst im Flow… du bist in deiner Geschichte… unterbewusst spinnt sie sich selbst weiter. 

Beende die Arbeit zum richtigen Zeitpunkt

Schreib nicht bis zum Ende einer Szene. Beende deine Schreibeinheit mitten im Satz. Gerade dort, wo du genau weißt, wie du weiterschreiben willst. Das hilft dir beim nächsten Mal schneller in die Geschichte einzusteigen und neue Ideen zu generieren.

Es brennt dir unter den Fingern, weil du diesen Satz jetzt noch beenden möchtest, womöglich vergisst du ihn sonst noch?…  wenn du oft Schreibblockaden hast, lass´ es trotzdem! Solltest du die zweite Hälfte des Satzes wirklich vergessen, dann war deine Überlegung wahrscheinlich nicht so gut und die nächste Blockade hätte wieder an die Tür geklopft.

Lesen

Lesen ist irgendwie immer hilfreich…

Ich hatte eine Phase, in der ich vor jeder Schreibeinheit ein paar Seiten aus einem Buch gelesen habe. Das kann unheimlich inspirierend sein! Wenn man sieht, wie toll sich die Wörter und Sätze aneinanderfügen, was für ein wunderbares Bild im Kopf erzeugt wird und wie die Figuren lebendig werden.

Da ist man gleich motiviert selbst loszulegen!! Die Kreativität brennt praktisch unter den Fingernägeln.

Jetzt würde mich brennend interessieren, wie du Schreibblockaden überwindest bzw. ihnen vorbeugst. Vielleicht hast du ja selbst schon einmal einen Blogartikel darüber geschrieben?

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